Gedanken eines Informatikers, Mathematikers und Lehrers.

26.06.2006

Fira RoboWorld Cup

Vom 28. Juni bis zum 3. Juli finden in den Dortmunder Westfalenhallen wieder einmal Weltmeisterschaften fuer Fussballroboter statt. Die bereits in Bremen stattfandene WM wird nun um den 11. FIRA RoboWorld Cup» (FIRA = Federation of International Robot Soccer Association») ergaenzt. Wieder einmal gibt es diverse Ligen, die sich im wesentlichen durch die Groesse der Teilnehmer unterscheiden, in denen um den Titel gespielt wird. Der Eintritt ist frei und praesentiert wird das Ganze von der Uni Dortmund - wobei ich, bis auf einen Pappaufsteller, nicht viel davon mitbekommen habe.

Begleitet wird die gesamte Veranstaltung von einem Kongress», dessen Programm als PDF» verfuegbar ist. Es folgt ein kleiner Auszug, mit (zumindest fuer mich) interessanten Themen.

  • A General Robot Soccer Simulation Platform for FIRA?s Mirosot and Simuosot
  • Autonomous MiroSot - The Autonomous Way of Playing MiroSot
  • How Spiritual Machine Works
  • A Move-Controlling Model for Soccer Robot
  • Software Structure of a Control System for the Mirosot Soccer Game
Mich als Nicht-Ingenieur interessiert natuerlich der rein Software getriebene Aspekt der Veranstaltung, der sich in Simurosot» niederschlaegt. Einer Liga, die die Roboter lediglich auf dem Rechner simuliert und sich damit mehr um die Strategie und Teaminteraktion der Klienten kuemmern kann/muss.

24.06.2006

Dynamic Languages Day

Im Februar diesen Jahres fand in Bruessel der Dynamic Languages Day» statt. Vorgestellt wurden hierbei die Sprachen Scheme, Smalltalk, Self sowie Generic Functions und CLOS MOP (Common Lisp Object System - Meta Object Protocol). Von der Homepage koennen sowohl die Folien der einzelnen Praesentation», wie auch deren Videos» heruntergeladen werden.

Wer sich also mit objekt-orientierten Sprachen wie Java, C# und C++ auskennt, ist herzlich eingeladen, sein Wissen durch diese aeusserst interessanten Kandidaten zu vertiefen und zu erweitern.

18.06.2006

Krieg der Sprachen

Ein in American Scientist erschienener Artikel mit dem Titel The Semicolon Wars» beschreibt die Kriege, die seit jeher zwischen den Informatikern der Welt ausgetragen werden. Zwischen 2500 und 8000 verschiedene Programmiersprachen mit ihren jeweiligen ueberzeugten Juengern buhlen um die Gunst und Aufmerksamkeit. Oder ist doch irgendwie alles schon mal dagewesen und gar nicht so neu?

Besonders gut haben mir die folgenden Zeilen gefallen, die wieder einmal zeigen, wie gut in Java doch alles gemeint ist und wie schlecht es letztendlich dann doch werden kann.

Consider the Java expression Date(2006,1,1); what calendar date do you suppose that specifies?The answer is February 1, 3906. In Java we count months starting with 0, days starting with 1, and years starting with 1,900.

17.06.2006

Robocup WM 2006

Stell dir vor es ist WM, und keiner geht hin?! So kann es wohl dem ein oder anderen Wissenschaftler bei der diesjaehrigen WM fuer Roboterfussball» gehen, die in diesem Jahr erstmalig in Deutschland - genauer, in Bremen - stattfindet. Vorne mit dabei ist auch wieder ein Dortmunder Team. Das ZDF bietet auf einer Sonderseite» einen taeglichen Livestream, sowie die Highlights des jeweiligen Spieltages. Reinschauen lohnt sich also. Und irgendwie putzig sehen sie ja auch aus, wenn sie immer so schoen umfallen, noch bevor sie den Ball beruehrt haben.

Was dann jedoch noch der FIRA RoboWorld Cup», der demnaechst auch hier in Dortmund stattfinden soll, zu bedeuten hat, weiss ich leider auch nicht. Ist wahrscheinlich wie beim Boxen, wo es auch jede Menge Verbaende gibt und jeder seinen Weltmeister kuehrt.

Nachtrag
Auch Spiegel online berichtet heute ueber die WM. Als Geheimtipp fuer das heutige Wochenende» soll die Veranstaltung herhalten und alle Bremer in die Finalspiele locken. Schade, dass Bremen so weit weg ist.

12.06.2006

Buchtipp: Practical Common Lisp

Ein juengst von Peter Seibel geschriebenes Buch mit dem Titel Practical Common Lisp» konnte ich heute endlich zu Ende lesen. Es behandelt, wie der Name bereits vermuten laesst, Common Lisp, dem wohl weit verbreitesten LISP-Dialekt. Nach einer kurzen Einfuehrung in alle Sprachkonstrukte, inklusive CLOS (dem Common Lisp Object System), Conditions (einem den Java-Exceptions aehnlichen aber generellen Fehlerbehandlungsmechanismus) oder generischen Methoden (Funktionen, die auf unterschiedlichen Typen arbeiten) werden einige sehr ambitionierte reale Projekte, wie etwa ein Shoutcast-Streaming-Server, eine HTML-Template-Sprache oder eine ID3-Tag Bibliothek angegangen. Wenngleich ich den Projekten nicht sonderlich viel abgewinnen konnte, da sie nicht unbedingt in einer mich arg interessierenden Anwendungsdomaene liegen, so konnten mich der Rest des Buches und insbesondere Lisp dennoch ueberzeugen.

Jedem Programmierer, der einmal ueber den Tellerrand seiner Haus-und-Hof-Sprache hinausblicken moechte - und der Aufwand lohnt sich tatsaechlich - sei dieses Buch (und natuerlich der Klassiker Structure and Interpretation of Computer Programs) waermstens ans Herz gelegt.

Das Buch selbst ist in einer Onlinefassung», wie auch in einer PDF-Fassung (welche beim Verlag erst nach etwas Suchen unter einem etwas versteckten Link» zu finden ist) erhaeltlich.