Gedanken eines Informatikers, Mathematikers und Lehrers.

24.07.2005

Eine Dependance der Alten Nationalgalerie Berlin in Dortmund

Nach einigen Jahren Abstinenz von der Museumsszene – will man sie zumindest hier in Dortmund so nennen – hat sie mich heute wieder zurückgewonnen. Die Alte Nationalgalerie Berlin hat ins Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte» eingeladen und ich bin dem Ruf heute gefolgt. Noch bis zum 31.12.2006 – oder hat sich die Betreiberseite hier bei der Jahresangabe vertan? – sind dort Bilder und Skulpturen des 19. Jahrhunderts zu sehen.

Wirklich erstaunlich, welche Kraft in Ausdruck und Farbe, Leuchten und Lichtspiel von einigen Werken ausgeht. Insbesondere die mir ansonsten doch eher ferne naturalistische Darstellung konnte mich dort wieder vollständig einnehmen.

So sind neben dem auf der Eintrittskarte und an einigen Plakaten rund um Dortmund immer wieder verwundert an mir vorbeischauenden Frauenzimmern von Ferdinand Friedrich Wilhelm Weiss' Gemälde Die Heimkehr viele andere Bilder zu bestaunen, die zum Verweilen, zum Diskutieren, zum einfach nur Anschauen und In-Ihnen-Reisen einladen.

Erstaunt hat mich ebenfalls, dass die Besucherzahlen doch nicht so gering waren, wie ich eigentlich dachte. So war im Museum an diesem Sonntag reger Besuch in den Hallen zu verzeichnen und ich fühlte mich nicht so verloren. Um so trauriger war ich dann jedoch als die Ausstellung nach nur ca. 60-90 Minuten – irgendwo zwischen Landschaftsszenen und Schlachtengemälden muss die Zeit sich verloren haben – schon vollständig durchwandert war. Sicher hätten einige Bilder auch noch eine längere Zeit der Betrachtung verdient, doch waren die Sitzmöglichkeiten eher rar und die Beleuchtung einiger Bilder nicht sonderlich optimal, sodass Spiegelungen auf den Bildern Verrenkungen und Umwandern der Bildern vom Betrachter einforderten. Auch der Eintrittspreis von 4 Euro für die gebeutelten Studenten schlug schon etwas bitter auf den Magen. Doch setzt man in Relation, wie häufig der ein oder andere ins Museum geht, fällt dieser Preis wohl wieder magerer aus.

Kurz und gut, wer sich ein bisschen für Kunst interessiert, dem sei die Ausstellung wärmstens ans Herz gelegt.

PS
An jedem Sonntag gibt es im Museumsbistro für 11,50 Euro ein ausgiebiges Frühstück mit Sekt, so viel die Leber verträgt, welches sich wunderbar mit dem Museumsbesuch zu einer dekadenten Tagesgestaltung mit kulturellem Höhepunkt kombinieren lässt. Prost.

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